Das Blaue Haus Münster - Speise- und Getränkekarte Stand April 2018

Besuchen sie uns auf www.blaue-haus-muenster.de In den sechziger Jahren war die Kreuzstraße eine kleine, graue Straße mit engen Bürgerstei- gen, Stufen vor kleinen, verstaubten Läden und unauffälligen Bürgerhäusern. Nur die erste akademische Bieranstalt, die „Cavete Münster" leuchtete bereits lila-fröhlich. Haus Nr. 16/17 war vernachlässigt und heruntergekommen. Im Erdgeschoß befand sich ein geschlos- sener Gemüseladen, darüber wohnten arme, alte Leute bis unters Dach in engen Kämmer- chen. Zwar gab es Fundamente und Gebäudeteile, die noch aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg stammten, aber es war oft umgebaut worden und im damaligen Zustand wußte nie- mand mehr etwas mit dem alten Haus anzufangen. So war die Abrißgenehmigung bereits erteilt, als der Student Lothar Weldert das Haus kaufte. Er allein hatte seine verborgene Schönheit erkannt und wußte den Landeskonservator dafür zu interessieren. Zusammen mit dem Architekten Hermann Sievert, den Künstlern Hilke Duis und Joachim v. Appen, dem Stadtbaurat, Behörden und Handwerkern plante er ein Lokal, das nicht nur das Gesicht der Straße verändern sollte. Behutsam wurde umgebaut, restauriert, modernisiert und langsam entstand „Das Blaue Haus". Den Namen erhielt es von seiner strahlend blauen Fassade, die seinerzeit für viel Aufregung und Ärger sorgte. Noch vor der Eröffnung am 28. April 1970 wurde eine große, festliche Flower-Power- Eröffnung gefeiert. Studenten trugen ihren blumenbekränzten Professor bis zum Domplatz, Gäste und Bedienung der „Zweiten akademischen Bieranstalt" waren Blumenkinder, selbst auf der Straße lagerten sie mit ihren Hunden, Instrumenten und ihrem Gepäck im prächtigen Outfit. Laute Hippie-Musik erfreute nicht jedermann! Sie kamen aus vielen Ländern, sie spra- chen viele Sprachen, man verständigte sich englisch. Man war auf der Reise, aber man traf sich in Münster im Blauen Haus. Make love, not war! Flower-power all over the world! Auch innen im Blauen Haus waren überall Blumen, Schmetterlinge, Puppen, Geblümtes - beleuchtet von eigens entworfenen Lampen, mit Schmetterlings- und Pflanzen- Scherenschnitten. Plakate, Adressen, Blumen und Scherenschnitte an den Wänden, Blumen, Handzettel und Schlafende auf dem Boden. Flower-power überall! Die Gäste, die Bedienung, die Musik und der Stil des Hauses haben sich mit der Zeit verändert, aber noch immer leuch- ten die Scherenschnitt-Lampen und neue Pflanzenschnitte sind auf einer neuen Speisekarte. Scherenschnitt-Interessierte finden an der holländischen Grenze in der kleine Stadt Vreden die größte private Scherenschnitt-Sammlung Deutschlands mit über 14.000 Originalen. Gale- rie & Museum der Scherenschnitte, 48691 Vreden, Op de Bookhold.

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